Jeder Chinese, der etwas auf sich hält, hat im Rückspiegel seines Wagens wenigstens einen Glücksbringer befestigt. Also auch wir. In Rot, versteht sich. Wegen des Glücks. Seit Jahrtausenden verheißen die kunstvoll geknüpften Teile in China Wohlstand, Vollendung und Harmonie. Nicht nur, dass sich einige Autofahrer gleich drei oder mehr der kleinen Kunstwerke an den Rückspiegel heften, auch an Smartphones und Taschen finden die Leute sie en vogue.
Wenige Millimeter klein oder bis zu mehreren Metern groß – so ein Glücksbringer entsteht aus einem einzigen Stück Schnur. Die ersten sollen schon zur Zeit der Streitenden Reiche (ca. 475-220 v.Chr.) geknüppert worden sein. Seither gelten die Knoten als ein wichtiges Accessoire der Bekleidung. Später nahmen die immer raffinierter geknüpften Exemplare die Form von Vögeln oder Glück verheißenden Fabelwesen an oder die Künstler passten Schnitzereien aus Jade oder Keramiken in die Knotereien ein. Oder eine Münze oder Scheibe, wie bei unserem Glücksknoten. Mit Segelboot. „Das bringt Glück“, meint Herr P.. „und klärt mit einem Chengyu auf: Mit vollen Segeln dahingleiten. Na dann, Leinen los auf deutschen Autobahnen.
Die Frage traf hier von Jürgen per Mail am 21.07. ein:
„Hallo Yunzhi, da habe ich ja wieder Glueck gehabt. Einen Gluecksknoten habe ich aber nicht. Ein Goldschiffchen (leider aus Messing) tuts auch. Das Chengyu mit vollen Segeln dahingleiten hoere ich zum ersten Mal. Welche Geschichte steckt dahinter?“
Nach Urlaub und dem Beantworten anderer Anfragen – jetzt aber: 🙂
Hallo Jürgen,
diese chinesische Redensart bezieht sich auf des gesamte Leben oder eben eine Reise. Es bleibt der Fantasie und den eigenen Wünschen überlassen, wie konkret das aussehen könnte.
Rund ums Segeln existieren weitere chinesische Idioms oder Chengyus, die zudem verschieden interpretiert werden können:
Hier im Original und Wort für Wort.
Klasse, der Panda kommt richtig fesch daher. Mir gefällt das Layout sehr gut: modern, prägnant und herrlich frisch…
Och, Überraschung. Freut mich. Danke. Ein, zwei kleine technische Haken gibt’s noch, aber ich verrate nix. 😉