Chinesen in Portugal bilden die größte asiatische Gemeinschaft des Landes, um die 17.000 sollen es sein. Damit sind sie die zwölft größte ausländische Gemeinschaft insgesamt. Nach Erhebungen chinesischer Verbände weisen chinesische Einwohner in Portugal eine sehr junges Durchschnittsalter auf: 29,6% sind jünger als 30 Jahre und 38,5% zwischen 31 und 40 Jahren alt. Mehr als drei Viertel leben in Lissabon, Porto oder Faro. Kleine Gemeinden bildeten sich bereits in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Erst in den 1980er Jahren setzte ein Zustrom ein. Die neue Migranten kamen vor allem aus Zhejiang, einer Provinz an der Küste zum Ostchinesischen Meer im Südosten Chinas, einige auch aus Macau, der ehemaligen portugiesischen Kolonie in China.
Seit dem Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise in Portugal sind chinesische Geschäftsinteressen so präsent wie noch nie, investieren in große Energiekonzerne wie dem ehemaligen Staatsbetrieb EDP und in lokale Wasserversorgungsunternehmen. Seit 2011 haben chinesische Staatsbetriebe rund 3,5 Milliarden Euro in Portugal angelegt. „Die Finanzkrise stößt für die Chinesen Türen auf, die lange Zeit versiegelt waren. EU-Länder wie Portugal verkaufen ihr Tafelsilber. … Doch umgekehrt funktioniert die Rechnung ebenso, wenn auch in viel bescheidenerem Umfang: Die boomende chinesische Wirtschaft ist für die Exportprodukte portugiesischer Unternehmen zum Rettungsanker in Zeiten der Krise geworden“, schreibt Deutschlandradio Kultur.