„Fahr doch ein Stückchen dichter ran“, bearbeiten wir unseren Fahrer auf der Berliner AVUS. Bei einem 8888-Nummernschild wollen wir’s wissen. Und Tatsache, Fahrer und Beifahrer sind – Chinesen. Ihr ahnt es, das kann kein Zufall sein. Eine Acht ist der Garant für Reichtum und Glück, man kann nicht genug von diesen Zahlen haben, klingt ihre Aussprache im lautsprachearmen Chinesisch doch so ähnlich wie das Wort für „reich werden“. Und wer gleich mit einem ganzen Set im Nummernschild vorfährt, der schindet besonders gewaltigen Eindruck. Passend zur PS-Zahl ersteigern sich Status bewusste Chinesen das Kennzeichen; von sechsstelligen Summen ist in China die Rede.
Völlig indiskutabel sind dagegen Vieren. Sie lassen jeden abergläubischen Chinesen erschauern, weil vier wie das Wort „Tod“ klingt. Die Zahl mag niemand im Nummernschild, auch nicht als Schnäppchen. Ohnehin sind die Chinesen bemüht, die Vieren aus ihrem Alltag zu verbannen. Sie sind eine echte Gefahr. Ein Hotelzimmer im vierten Stock? Lieber nicht. Diese Etage gibt es erst gar nicht. Und auch Etage 14, 24 oder 34 sucht der Gast vergebens. Man kann ja nie wissen.
Positiv betrachten abergläubische Chinesen auch die:
Zahl 2: Da ein Paar immer glücksverheißend ist. Sie wird in Kombination mit dem chinesischen Glückssymbol shuangxi 囍 meist bei der Hochzeit verwendet.
Zahl 6: Sie gilt als Glückszahl, die oft bei Autokennzeichen benutzt wird.
Zahl 9: Sie ist beliebt, weil sie mit dem Homophon jiǔ 久 Unendlichkeit symbolisiert. Früher galt die 9 als höchste Zahl für den Kaiser und die kaiserliche Ordnung.
Unserer Zahl 13 entsprechen die:
Zahl 4 und mancherorts wohl auch die Zahl 10. Sie sind eine echte Gefahr, weil die Aussprache ähnlich wie Tod klingt.
Auch die Zahl 7 ist nicht sonderlich beliebt, klingt sie doch wie ‚fort- oder weggehen‘ und wer mag das schon.