Heute Nacht ziehen wir los, die Mondfinsternis beobachten. Nicht irgendeine, sondern die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts. Gegen 21:30 Uhr taucht der Vollmond für knapp zwei Stunden in den Kernschatten der Erde ein und verfärbt sich kupferrot. Sollen wir rumlärmen? Doch von vorn.
Mondfinsternisse gibt es seit Menschengedenken. Doch während wir heute neugierig das Phänomen bestaunen, verbreitete es früher unter den Menschen meist Angst, galten doch das Verschlucken des Mondes oft als Vorzeichen für Katastrophen und Krankheiten, egal ob der Himmel der Griechen hungrig war oder der Wolf des Hasses in den Mythen der nordischen Völker.
Wenn einst in China der ‚Drache des Chaos‘ den Mond verspeiste, dann tösten und böllerten die rènao-begeisterten Chinesen so lange, bis der das Gestirn wieder freigab. Wer derart leicht zu beeindrucken ist, der kann kaum ernsthaft grausam sein und das sind Drachen in China auch nicht. Wohl deshalb heißen die exakten Schnittpunkte von Mond- und Erdbahnebene auch Drachenpunkte.
Apropos Mond – die geplanten Missionen der Chinesen:
2018 – Die Sonde Chang’e 4 soll erstmals in der Menschheits-Geschichte den Mond von der Rückseite beobachten.
2020 – Eine Mission soll ein Landefahrzeug samt Rover auf dem Mars absetzen.
2022 – China will die erste Raumstation des Landes fertig stellen.
Quellen:
Potsdamer Neueste Nachrichten: Mondfinsternis in Potsdam: Die Farbspiele sind etwas Tolles vom 26.07.2018
german.china.org: China startet Auswahlverfahren für Astronauten vom 24.04.2018
german.people, nTV | beide vom 23.01.2017
MAZ online vom 07.06.2017: China will noch dieses Jahr auf den Mond