Mit Fischen ist es in China wie mit den Achten – man kann nicht genug von ihnen haben. Sie sind ein Garant für Überfluss und Wohlstand, ein segensreiches Symbol, ähnelt das Wort für Fisch (chinesisch: 鱼,Pinyin: yú) doch phonetisch dem Wort für ‚im Überfluss vorhanden‘ (chinesisch: 余, Pinyin: yú). Kein Wunder, dass jedes Restaurant ein Aquarium mit Fischen aufstellt, soll das Geschäft brummen.
Fische im Allgemeinen und Karpfen im Speziellen verkörpern zudem Ausdauer und Hartnäckigkeit, waren es einer Legende nach doch Karpfen, die sich die Stromschnellen des Huangpu-Flusses hinaufkämpften, die Schwelle des Drachentores übersprangen und dadurch zu den mächtigsten Tieren des chinesischen Universums wurden – zu Drachen. Das dürfte auch die Vorliebe der Chinesen für Kois, eine Zuchtform des Karpfens, erklären. Zurück zu den Fischen im Allgemeinen, denn weil sie viele Eier legen, zählen sie im Reich der Mitte auch zu den Fruchtbarkeitssymbolen. Damit habe ich mich zu den Sensibilitäten vorgearbeitet. Hände weg vom Aal. Denn der gilt als Metapher für das männliche Geschlechtsorgan. Mehr muss man dazu nicht sagen.
Kleine Goldfisch-Kunde*
Entstanden sind die Goldfische einst durch zufällige Veränderungen der Erbanlagen der Silberkarausche, die die Chinesen gezielt zu züchten begannen. Durften anfangs nur Adlige die Tiere halten, besaß etwa seit dem 13. Jahrhundert fast jeder einen Teich oder ein Becken. Seit dem 17. Jahrhundert wurden Goldfische von China nach Europa eingeführt.
Fisch und rote Farbe – mehr Glück geht nicht! 🙂
*Quelle:
Françoise Hauser, Volker Häring: China 151. Das riesige Reich der Mitte in 151 Momentaufnahmen, Conbook Medien GmbH, Oktober 2014, S. 78
Auf einem Fischmarkt in Hongkong hingen die Goldfische in Plastiktüten an der Wand. Die konnte man dann kaufen und mitnehmen. Ist aber schon eine weile her. Beste Grüße!
Danke für deine Info. Habe ich persönlich noch nicht gesehen, aber irgendwo schon mal gelesen.