TIPP: Schlemmern in der Nantang

Endlich. Wir haben gefunden, was wir bislang vergeblich suchten. In der alten Nantang-Straße (Nántáng Lǎo Jiē; chinesisch: 南塘 老街) servieren Restaurants und Snack-Stände die traditionelle Ningbo-Küche. Klebreiskuchen, Garnelen und Austern, Wan-Tan und diese imposanten Oktopus-Spieße – Essen ist hier eindeutig die Hauptattraktion. Dabei zählt die Straße zu den acht Orten Ningbos mit historischen Relikten. Relikte, Bruchstücke, das trifft es wohl ganz gut, denn wie so vieles vermeintlich Historisches in China, ist auch die alte Nantang 2011 neu errichtet worden.

Die Häuser haben die Ningboer im traditionellen Architektur-Stil erbaut, aus grauen Steinen, Ziegeldächern und mit Holztüren nebst auffälligen Schließanlagen. Mit dem Neubau des Traditionellen kamen auch die kommerziellen Restaurants und Snack-Läden. Besonders die Snack-Shops genießen jedoch einen sehr guten Ruf bei den Einheimischen und chinesischen Touristen. Einige der Spezialitäten sind hier seit Hunderten Jahren berühmt. Wer sich interessiert, kann erfahren und beobachten, wie die Leckereien hergestellt werden. Ich koste fast alles, was traditionell sein soll oder schleppe es mit. Für später. Dann mache ich mich auf die Suche nach dem Oktopus-Spieß. Der hat es mir angetan, auch wenn er etwas zu groß ist, um mal kurz zu kosten. Los geht’s!

Kleiner Streifzug durchs Schlemmer-Viertel

Das Viertel ist nur zehn Minuten Fahrt vom Zentrum der Stadt entfernt, und befindet sich südlich der Kreuzung von Yinfeng Lu und Yinjiang Lu in Haishu. Die alte Straße besteht aus der Nord- und der Südstraße; beide sind rund 1000 Meter lang und nur für Fußgänger gedacht.

Nordstraße_Lageplan
Nordstraße_alterTeil

Blick in einen traditionellen Wohnhof. Man darf auch eintreten:

Nordstraße_Wohnkomplex

Auch moderne Bars gibt’s hier. OK, wir sind in der 70er-Jahre-Bar gelandet. 😉  Zwischen Audrey Hepburn und Mao, Sylvester Stallone als Rambo und Che Guevara, …

Nordstraße_70erJahre

Nase zu! Hier wir Ningboer Stinken-Tofu angerichtet:

Nordstraße_Stinkentofu

Ningbo Tangyuan, diese Klöschen aus Klebreismehl – man muss sie probiert haben. Das Äußere der Tangtuan ist zart, glatt und glänzend; wenn man hineinbeißt stößt man auf eine Paste aus schwarzem Sesam. Seit 1729 soll es sie schon geben. Wie die Kügelchen hergestellt werden, zeige ich euch in einem gesonderten Beitrag.

Nordstraße_Klebreisbommel

Austern vom Grill:

Nordstraße_Austern

Endlich. Qian Ceng Bing (chinesisch: 千层饼) Hier finden wir auch die kleinen Schichtkuchen aus Weizen- und Taromehl, mit Sesam und Küchenkräutern, die die Ningboer Bäcker an den Innenwänden spezieller Öfen rösten.

Nordstraße_Bommel02

Shui-jin-you-bao (chinesisch: 水晶油包) – diese gedämpften Brötchen werden gefüllt mit einer Masse aus Schmalz, Nüssen, Melonen-Samen und Zucker:

Nordstraße_Bommel

Extrem gut aussehend.

Nordstraße_Bommel01

Und dann – habe ich auch den Oktopus-Stand entdeckt.

Nordstraße_Oktopus01

Das frittierte Teil sieht imposant aus. Eine junge Frau reckt mir ihren Spieß entgegen. Ich darf ihn fotografieren. Ganz nah. Damit ihr seht, wie kross der Kalmar frittiert ist. Und dann  …

Nordstraße_Oktopus02

… darf ich ein kleines Eckchen abbrechen und kosten. Großartig! Die Leute um uns herum haben den Spaß beobachtet und plötzlich ist nicht mehr nur der Krake im Fokus der Kameras.  🙂

Nordstraße_Oktopus04

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