Größte und älteste – die weiße Pagode

Über die weiß-marmorne ‚Brücke der ewigen Ruhe‘ strömen die Touristen, vor allem chinesische. Aber auch wir sind an jenem Septembertag unterwegs auf die Jade-Insel, an deren Abhang sich eine alte Tempelanlage hochzieht. Zu beiden Seiten gewundene Treppenpfade führen zum Gipfel – und zur Dagoba. Diese selbst ist nicht besteigbar.

Grab, Signalturm & Besuchermagnet

Lotos-Teich - auf dem Weg zur Weißen Pagode
Lotos-Teich – auf dem Weg zur Weißen Flaschen-Pagode. Im Hintergrund die weiß-marmorne ‚Brücke der ewigen Ruhe‘ .

China ist das Land der Tempel. Und der Pagoden. Das größte und älteste erhaltene Exemplar des tibetischen Buddhismus in China steht interessanterweise nicht in Tibet, sondern in Peking. Im Nordsee-Park (Beihai Gongyuan) krönt sie weithin sichtbar den Gipfel der ‚Insel der Erlesenen Jade‘ (Qionghuadao). Und das kam so.

Ein solches Bauwerk ist eigentlich ein Chorten, ein tibetisches Grab für einen hochgestellten Mönch. Hier liegt jedoch niemand begraben. Die Dagoba entstand 1651 anlässlich des Besuches des 5. Dalai Lama am Kaiserhof. Beschädigungen bei Erdbeben legten geheime Kammern mit wertvollen buddhistischen Zeremonialobjekten frei. Doch die Dagoba besaß auch ganz profane Bedeutung für den Hof, denn wegen ihrer exponierten Lage wurde sie als Signalturm genutzt, tagsüber mit Flaggen, nachts mit farbigen Laternen.

Adresse & Öffnungszeiten Beihai-Park:
Wen Jin Street (nordwestlich der Verbotenen Stadt)
Öffnungszeiten: 09:00 Uhr bis 16:30 Uhr; Zeit für die Besichtigung: 2 Stunden

Kleine Flaschenpagode-Kunde

Die weiße Flaschenpagode (Dagoba) in Peking

Eine Flaschenpagode oder Dagoba ist tibetischen Ursprungs. Sie besteht aus:

a) einem hohen Sockel,
b) einem Korpus in Form eines umgestülpten Kognakglases sowie
c) einer Spitze, die von einem bronzenen Baldachin gekrönt ist.

Ursprünglich dienten Pagoden dazu, Überreste erleuchteter buddhistischer Mönche aufzubewahren. Mit der Ausbreitung des Buddhismus nach Ostasien kamen auch die Pagoden nach Osten und entwickelten sich dort zu einer ostasiatischen Traditions-Architektur.

Bereits vor der Einführung der Pagoden aus Indien gab es in China schwingende und auch sich überlagernde Dächer als Baukonstruktion. Diese Baustile wurden mit Pagoden verbunden.

Quellen: german.cri.cn

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