„Ah, du bist wieder mit deinen Freunden unterwegs, kannst du da nicht wie bei der » China-Reise mit Freunden was bloggen?“, fragt mich eine liebe Kollegin. Hmm. Zum einen habe ich für mich erkannt, dass nächtliches Schreiben sehr kräftezehrend sein kann und zum anderen geht’s in meinem Blog um alles Chinesische. Wir sechs reisen aber per Bahn, Kleintransporter und zu Fuß durch Schottland. Doch dann … .
Die neue Liebe der Chinesen zu schottischen Textilien
… Augenreiben. Und schmunzeln. Der erste Mensch, der uns am Tag unserer Ankunft in Edinburgh im Kilt begegnet ist – ein Chinese. ? Er spaziert im Schottenrock in den Pub, sein westeuropäischer Begleiter, womöglich ein Schotte, im Anzug. Wer aufmerksam durch Edinburgh schlendert wird ohnehin alsbald die neue Liebe der Chinesen zu schottischen Textilien bemerken. Und auch was man nicht sehen, aber lesen kann, ist erstaunlich: Der Harris Tweed, der unverwüstliche Wollstoff aus Schottland, ist seit 2013 chinesisch – jedenfalls ein bisschen. Mit 25 Prozent haben sich die asiatischen Investoren an der Traditions-Spinnerei beteiligt. In der Heimat des Harris Tweed, der abgelegenen Hebrideninsel Harris and Lewis, sind die Chinesen damit zu Hoffnungsträgern geworden.
Überhaupt haben die Chinesen den Norden Großbritanniens für sich entdeckt. Die chinesischen Familien und Reisegruppen bestaunen vor allem die Schlösser und Städte. An der Sprache erkennt Herr P., es sind nicht mehr nur die gut verdienenden Städter der Ostküste Chinas, die die Welt erkunden, auch die Normalverdiener können es sich inzwischen leisten, zu reisen. Das haben auch die Schotten bemerkt. Überall in Edinburgh liegen mehrsprachige Stadtpläne aus, gern auch auf Chinesisch und sogar die Faltblätter in den Kirchen gibt’s, na?, auf Chinesisch.
So ist es zwar kein klassischer Reise-Blog geworden, dafür ein Artikel zum chinesischen Schottland, den ich so nicht erwartet hätte.
- Chinesisch – der Harris Tweed, der unverwüstliche Wollstoff aus Schottland, …
- … ist seit 2013 chinesisch. Ein bisschen jedenfalls.
- StMarys Cathedral in Edinburgh
- Museum Edinburgh Castle – uns etwas zu entspannter Umgang mit dem Opiumkrieg. Die Sinologin Mechthild Leutner von der FU Berlin: „Heute würden wir von Drogenhändlern sprechen, die massiv mit Unterstützung der britischen Regierung ihre Interessen durchsetzten. Und Opium war Ersatz für das vormalige Silber, mit dem die … kostbaren chinesischen Produkte wie Seide, … Porzellan und Tee … nachgefragt wurden.“
- Chinesische Großfamilien auf dem Edinburgh Tower
- Eilean Donan Castle – mit vielen chinesischen Besuchergruppen, die sich gegenseitig die Geschichte vorlesen.
- Bei Inverness – einsames Wandern unseres Trupps rund um den Glen Affric
- Schmunzeln im Inverness-Museum: Geologie, Kultur und Geschichte und – lokale Tiere werden vorgestellt. Doch das Marienkäferchen unter dem Mikroskop ist ein 19-Punkter und der kommt von weiter her. 😉
- Isle of Skye – Auf den Old Man of Storr wagen sich die Chinesen auch hinauf, wohl weil dort zu Beginn des Weges viele Menschen unterwegs sind.
- In Stirling, Edinburgh & Co – China-Restaurants gibt’s auch in Schottland, wenn auch nicht so zahlreich wie in Berlin & Co
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Quellen:
FAZ: Der Harris Tweed wird chinesisch vom 23.03.2013
Deutschlandfunk: Briten besetzen Hongkong vom 26.01.2016
Dass sich der Ausflug nach Schottland doch noch dazu qualifiziert hat, hier erwähnt zu werden 🙂
Tolle Bilder und wie immer mit wachem Auge zum chinesischen Detail unterwegs 🙂
Finde ich super!
Gerne doch. 🙂 Chinesisches Schottland, und das deutlich wahrnehmbar, das fand ich auch überraschend.