Balanceakt – Chinesische Akrobatik

In China ist Artist ein Beruf wie jeder andere. Wobei, einen Unterschied gibt es schon: die Künstler sind beliebt, die besten unter ihnen Stars, oft gut bezahlt und die Shows aus chinesischer Sicht*1 keinesfalls mit den uns geläufigen Zirkus-Aufführungen zu vergleichen.

Das akrobatische Vermächtnis ist zwei Jahrtausende alt. „Die gesicherte Tradition der chinesischen Akrobatik reicht zumindest bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. zurück.“, schreibt Georg Lehner in seinem feinen de rebus sinicis-Blog. In der Späteren Han-Zeit (25-220 n. Chr.) gab es „bei Hof eine Gruppe von etwa 25 Künstlern, die als die “Meister der hundert Unterhaltungen” ihr Können präsentierten. Doch auch im Teehaus balancierten Artisten, mit Utensilien, die sie dort offensichtlich vorfanden. Was die Eigentümer von dem durch die Gegend fliegenden Inventar hielten ist nicht überliefert, doch bis heute lassen die Akteure vor allem gigantische Vasen, Teller und Schüsseln kreiseln und gern auch Stühle oder gar Tische.

Das Fazit aus dem de rebus sinicis-Blog: „Die Akrobatik hat heute nicht nur als selbständige Unterhaltungsform überlebt, sondern ist ganz wesentlicher Teil der Aufführungspraxis der erst sehr spät aufkommenden Pekinger Oper, die mit der Kulturrevolution (1966-1976) gleichsam zum Symbol für die einheimische chinesische Bühnenkunst avanciert ist.“

*Quelle:
Akrobatik allgemein | Entwicklung | Georg Lehner: de rebus sinicis-Blog

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.