China im Zoo: bei den Panda-Zwillingen Pit & Paule

Ab in den Zoo Berlin! Diesen Dezember geht’s zu den Panda- Zwillingen Pit und Paule. Eile ist geboten, denn die beiden ziehen 2022 nach China. Warum das? Das ist eine längere Geschichte, eine diplomatische. Doch zunächst schauen wir, wie es den beiden geht. Pit schlummert auf seinem Holz-Plateau, Paule saust umher, rein und raus, und – jagt Spatzen. Die Zwillinge waren am 31. August 2019 zur Welt gekommen und heißen auf Chinesisch Meng Xiang und Meng Yuan.

Pandas im Berliner Zoo

Obwohl die Tiere bereits seit über 8 Millionen Jahren auf dieser Welt zugange sind, hatte bis Anfang des 20. Jahrhunderts nie jemand im Westen je einen lebendigen Bären gesehen. Bis 1916 ging das so, dann kauften Wissenschaftler in China ein Jungtier. … Der Berliner Zoo hatte 1980 letztmalig Pandabären erhalten, nachdem der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt ein Pärchen als Staatsgeschenk überreicht und dem Berliner Zoo gestiftet hatte. Bis zum 31.08.2019 – Pit und Paule sind die ersten Panda-Babys, die in Deutschland zur Welt gekommen sind.

Chinas Panda-Diplomatie

Chinas Sitte, anderen Nationen Pandas zu schenken, ist etliche Jahrhunderte alt und wurde ab den 1950er Jahren stark forciert, wohl weil sich mit den süßen Kerlchen bestens das Image aufpolieren lässt. Und so bekam denn so ziemlich jedes Staatsoberhaupt, das China besuchte, zum Abschied einen lebenden Bären überreicht. Oder auch zwei, wie 1972 der amerikanische Präsident Nixon, der sich mit einem Moschusochsen-Paar revanchierte. Und da wo die Pandas in den Zoos auftauchten, da strömten die Massen hinein. Aber schnell wird auch klar: es ist ein kostspieliges Unterfangen.

Auch für die beiden Neu-Berliner. Die Kosten betragen nach Angaben des Berliner Zoos umgerechnet rund 920.000 Euro pro Jahr für zwei Tiere mit einer Vertragslaufzeit von 15 Jahren. 70 Prozent des jährlichen Betrages ist für den Artenschutz der Pandas vorgesehen, 20 Prozent der Summe bekommt die Aufzucht-Station im chinesischen Chengdu, zehn Prozent gehen als „Verwaltungskosten auf chinesischer Seite“ in die Rechnung ein. Und was ist, wenn es dieses Mal mit Nachwuchs klappt? Auch das Baby muss zurück in die Heimat der Großen Pandas gebracht werden. Geliehen, heißt das Stichwort, denn während Bao Bao noch ein echtes Geschenk an die Regierung unter Kanzler Helmut Schmidt war, sind alle Tiere, die heute außerhalb Chinas leben, Leih-Pandas. Also auch das angekündigte Pärchen für den Berliner Zoo.

Kleine Panda-Kunde

Verbreitungsgebiet des Großen Pandas | Grafik: gemeinfrei

Pandas gehören zu den wichtigsten Symboltieren in China. Dennoch zählen die Tiere zu den meist bedrohten Arten der Welt. In den letzten Jahren hat sich der Bestand der Riesen-Pandas offenbar erholt: gemäß einer Recherche der Forstbehörde von 2015 wurden insgesamt 1864 der schwarz-weiß gefleckten Bären gezählt. Das sind 268 Tiere mehr als bei der letzten Erhebung 2003.

Zwei Drittel des Großen Panda leben in Freiheit, doch längst nicht alle in Schutzgebieten. Die meisten Wildtiere tummeln sich in den Wäldern und Bergen der Provinz Sichuan. Dem Land ist laut WWF nicht nur ein Bestands-Zuwachs gelungen, sondern zugleich habe sich auch der Lebensraum um etwa 12 Prozent auf knapp 2,6 Millionen Hektar vergrößert. Bedrohungen, wie Wilderei, seien zurückgegangen. Gemeinsam mit der Chinesischen Forstbehörde arbeite der WWF etwa an dem Bau von Wildtier-Brücken und -tunneln.

Quellen:
rbb: Panda-Zwillinge Pit und Paule ziehen 2022 nach China vom 18.12.2021

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