Ein zweites Hannover in Changde? Zuzutrauen wäre es den Chinesen. Ein wenig sitzen wir aber auch unseren eigenen Klischees auf. Tatsächlich entsteht in der Metropole jetzt zwischen Hochhäusern ein Viertel mit Gassen, Giebeldächern und bunten Fassaden im norddeutschen Baustil aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. „Hannoversche Straße“ heißt der als Fußgängerzone konzipierte Hauptverkehrsweg, „HannoverPlatz“ das Zentrum.
Norddeutsche Bauten – ja. Aber Hannover?
Ein zweites Hannover? Beim genauen Beäugen wird klar, es geht generell um ein deutsches Viertel, in dem keine Kopien hannoverscher Gebäude stehen werden. Hannover bzw. die hannoversche Architekturschule dienen lediglich als Vorlage. Enttäuscht? Das Straßenprojekt steht für eine Liebeserklärung der Chinesen an die niedersächsische Landeshauptstadt. Beide Städte haben 2010 mit einem Vertrag ihre Freundschaft offiziell verkündet.
Quellen (beide abgerufen am 01.10.2015):
Tagesspiegel vom 28.09.2015
NDR vom 23.04.2015 (9 Fotos: „Das ist China“: Vision, Planung, zwei Jahre Bau, fertig!)