Aktien und Smartphone für die Generation 80+

Der Papa von Herrn P. ist 86 Jahre alt. Seine Bankgeschäfte regelt er meist mit dem Smartphone. Auch seine Einkäufe. Wir wollen einen bestimmten Tee, unsere Zeit mit den beiden aber nicht beim Einkaufen vertrödeln, dann, zack, hat er innerhalb von 24 Stunden das Geschäft abgewickelt. Erfolgreich versteht sich, wir können den Tee direkt in unsere Koffer packen.

Auch meine Schwiegermama ist auf der Höhe der Zeit, bis vor zwei Jahren zockte sie mit Gewinn an der Börse. Bei jeder unserer Reisen nahm sie ihr kleines Notebook mit, um täglich fix die Kurse zu checken. Nach meinen Beobachtungen sind die beiden kein Einzelfall. Ob Rentner, Arbeiter oder Studierter, alle machen mit. Irgendwie anders als in Deutschland, wo uns jüngst eine 62-Jährige erklärte, dass sie zu alt für dieses, wie heißt es doch gleich, Internet sei. Anfänglich glaubte ich, es läge an der berüchtigten Spielleidenschaft der Chinesen, die sie so anfällig für die Börse macht. Für meine Schwiegereltern kann ich dieses Argument allerdings ausschließen. Möglicherweise schlummert dieses chinesische Aufgeregtheits-Gen für den großen Coup aber dennoch in ihnen, denn als vor zwei Jahren zu viele Risiken bei den Geschäften aufliefen, da hat meine medizinisch gebildete Schwiegermama die Reißleine gezogen.

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